Rurbane Nahrungswelten
Rurbane Nahrungswelten
Land neu denken im Zuge der Transformation der Lebensmittelversorgung durch neue digitale Technologien
Förderung: Steiermärkische Landesregierung, Referat für Wissenschaft und Forschung
Fördersumme: 99.961,- Euro
Dauer: 34 Monate: 01/2019 – 10/2021
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Ulrich Ermann
Wiss. Mitarbeiter: Mag. Ernst Michael Preininger, Annalisa Colombino PhD
Kontakt: ulrich.ermann(at)uni-graz.at
KooperationspartnerInnen
- Univ.-Prof. Dr. phil. Lukas Meyer (KF Uni Graz, Institut für Philosophie)
- Ass.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Alexander Bauer (BOKU Wien, Institut für Landtechnik)
- Prof. Dr. Marc Redepenning (Universität Bamberg, Institut für Geographie)
- Prof. Dr. Roberta Sonnino (Cardiff University, School of Geography and Planning)
- Dipl.-Ing. Dipl.-Ing. Dr. techn. Gerald Kelz (AMSD – Advanced Mechatronik System Development KG, Praxispartner)
Projektbeschreibung
Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens steht die Frage, welche Rolle die Anwendung „nicht-traditioneller“, digitaler Technologien in der Wertschöpfungskette der Lebensmittelerzeugung, -distribution und -konsumtion in der Steiermark spielen (könnten) und wie sich dadurch „ländliche“ Strukturen und Formen des gegenwärtigen Lebens am „Land“ verändern (könnten). Räume der Forschungstätigkeit sind die Projektregionen Thermen- und Vulkanland, Murtal und Graz Stadt.
Hintergrund und theoretische Grundlage sind die Beobachtungen (die allgemein seit vielen Jahren in der Literatur humangeographischer Forschungstätigkeiten Niederschlag finden), dass ländliche Räume auch hierzulande stark im Wandel sind - „Ländlichkeit“ und „Provinzialität“ verlieren ihre herkömmlichen Bedeutungen, der formale Gegensatz zwischen Stadt und Land ist in Auflösung begriffen. So entstehen mitunter Räume, die mittels ihrer Raumsemantiken besser als „rurban“ zu beschreiben sind, und die, so die Annahme, durch die Implementierung neuer Technologien am Agrar- und Lebensmittelsektor einer beschleunigten Rurbanisierung und/oder Spezifizierung anheimfallen könnten. Ebenfalls offen ist die Frage, was dies für kommende Stadt-Land- und Zentrum-Peripherie-Beziehungen im Bereich der Nahrungsmittelversorgung bedeuten würde.
Das Forschungsprojekt ist bewusst zwischen Humangeographie, Philosophie und Technik interdisziplinär angelegt, sodass sich der Forschungsfrage über qualitative Methoden der Sozialforschung, der Analyse technischer und wirtschaftlicher Entwicklungen und über persönliche Reflexionen relevanter AkteurInnen auf unterschiedlichen Bedeutungsebenen angenähert werden kann. Geplant sind weiters öffentliche Diskussionsveranstaltungen in den jeweiligen Projektregionen, um Fragen der Selbst- und Fremdwahrnehmung, sowie der Identität(en) Zukunftsvisionen in (ehemals oder verstärkt) landwirtschaftlich geprägten, periphären Räumen nachzugehen.
Das Projekt soll den Wissensstand beim Thema eines zukünftigen nachhaltigen Nahrungsmittelsystems unter Anwendung neuer technologischer Hilfsmittel erweitern und aufzeigen, welche Wege für periphere, „ländliche“ Regionen abseits von Verödung oder unkontrollierter/unbeschränkter Entwicklung, sowie für künftige Stadt-Land-Beziehungen offenstehen, sowie einer besseren Abschätzung von Technikfolgen dienlich sein.
Kontakt
Institutssekretariat
Parteienverkehr:
Mo. - Fr.: 10:00 - 12:00
Weitere Kontakte:
Julia Vincenza Berghofer
BAHeinrichstraße 36
8010 Graz
Mo. - Fr.: 10:00 - 12:00