Die Antrittsvorlesungen von Ulrich Ermann und Oliver Sass nehmen das Leitbild der Grazer Integrativen Geographie und die Diskussion um Möglichkeiten und Grenzen der (Re-)Integration von Forschungsperspektiven der Humangeographie und Physischer Geographie zum Anlass, aus ihrem jeweiligen Blickwinkel diese „Zuständigkeitsbereiche“ der beiden Geographien infrage zu stellen und zu diskutieren, was das „Humane“ und das „Physische“ voneinander trennt und miteinander verbindet.
Die Physische Geographie beschäftigt sich mit "natürlichen" und die Humangeographie mit "menschlichen" Phänomenen der Erdoberfläche - so das gängige Selbstverständnis der Geographie als zweigeteilte Disziplin.
"Humangeographie der Nicht-Menschen: unmenschlich?"
Ulrich Ermann geht anhand von Beispielen aus der Wirtschaftsgeographie der Frage nach, inwiefern humangeographische Forschung auch die physisch-materielle Welt einbeziehen kann und/oder sollte und welche Menschenbilder dies impliziert.
"Geomorphologie und Human Impact - gibt es noch das "natürliche System"?"
Oliver Sass zeigt, dass die Geomorphologie eine 'Natur' zum Forschungsgegenstand hat, die von gravierenden und vielfältigen Eingriffen des Menschen geprägt ist und stellt die Frage, inwiefern man überhaupt (noch) von einem "natürlichen System" sprechen kann und/oder sollte.
Im Anschluss an die beiden Vorträge wird zu einem Empfang mit Buffet und Jazzmusik von "TriTonus" eingeladen.
Zeit: Do., 17. Jänner 2013 um 18.00 Uhr
Ort: Hörsaal 11.03 am Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz, Heinrichstraße 36