Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz,
Österr. Geographische Gesellschaft, Zweigstelle Graz, und
Fachgruppe Geographie des Naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark
laden ein zum
Geographischen Kolloquium
Do. 19. Jänner 2017
18.00 h, im Hörsaal 11.03
Univ.-Prof. Dr. Patrick Sakdapolrak (Wien)
Umweltflüchtlinge?
Migration als Anpassung im Zeitalter des Klimawandels
Zum Vortragenden
Patrick Sakdapolrak studierte Geographie und Entwicklungsforschung in Heidelberg und Wollongong (Australien) und absolvierte ein Doktorratsstudium an der Universität Bonn. Von 2013 bis 2015 leitete er eine Forschungsgruppe zu Umwelt und Migration am Geographischen Institut in Bonn. Seit Jänner 2016 ist er als Universitätsprofessor für Bevölkerungsgeographie und Demographie am Institut für Geographie und Regional-forschung der Universität Wien tätig.
Zum Inhalt
Auf allen Ebenen der Wissenschaft und Gesellschaft wird eine kontroverse Debatte über die Folgen des Klimawandels geführt. „Umweltflüchtlinge“ gelten dabei als Ikone der nahenden Katastrophe. Wie der Vorsitzende des Weltklimarats Rajendra Pachauri es ausdrückt, sind sie „das menschliche Antlitz des Klimawandels“. Verkörpert in menschlichen Schicksalen machen „Umweltflüchtlinge“, jenseits von abstrakten Indikatoren und Prognosen, die Folgen des Klimawandels greifbar und gesellschaftlich sichtbar. Vor dem Hintergrund des umstrittenen Begriffs der „Klima- und Umweltflüchtlinge“ bietet der Vortrag sowohl einen Überblick über den aktuellen Diskussionsstand als auch eine kritische Reflexion zum Verhältnis von Umwelt und Migration, basierend auf empirischen Beispielen aus Ostafrika und Südostasien.