Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz,
Österr. Geographische Gesellschaft, Zweigstelle Graz, und
Fachgruppe Geographie des Naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark
laden ein zum
Geographischen Kolloquium
Do. 30. März 2017
18.00 h, im HS. 11.03
Drin. Sybille Bauriedl (Bonn, dzt. Aigner-Rollett-Professorin in Graz)
Kochen für den Klimaschutz
Rekonstruktion von Geschlechterverhältnissen in der internationalen Klimapolitik
Zur Vortragenden
Sybille Bauriedl ist am Geographischen Institut der Universität Bonn tätig. Im Sommersemester 2017 lehrt sie in Graz als Aigner-Rollett-Gastprofessorin für Frauen- und Geschlechterforschung. Sie arbeitet zu Fragen sozialer Differenz, sozial-ökologischer Transformation und Digitalisierung mit Forschungsprojekten in den Bereichen Stadtentwicklung, Energiewende, Klimapolitik und Entwicklungspolitik in Deutschland und Ostafrika. Im vergangenen Jahr hat sie u.a. das „Wörterbuch Klimadebatte“ veröffentlicht, das sich zentralen Begriffen der Klimapolitik widmet. Dazu betreibt sie auch einen Blog unter: klimadebatte.wordpress.com
Zum Inhalt
Klimaschutz soll nicht nur den Klimawandel eindämmen, sondern auch helfen Armut im Globalen Süden zu bekämpfen sowie den ökonomischen Wohlstand und Arbeitsplätze im Globalen Norden zu sichern. Für diese win-win-Strategie sind im Rahmen internationaler Klimaverhandlungen Instrumente entwickelt worden, die den Handel mit Emissionsrechten ermöglichen. Das Sekretariat der UN-Klima-rahmenkonvention (UNFCCC) und andere Institutionen internationaler Klimapolitik betonen außerdem die Potentiale marktbasierter Klimaschutzmaßnahmen für ein empowerment und eine verbesserten Lebenssituation von Frauen in Entwicklungs-ländern. Der Vortrag zeigt am Beispiel des massenhaften Einsatzes von Effizienzkochern in Ostafrika für den internationalen Emissionshandel, in welcher Weise dabei geschlechtsspezifische Sorgearbeit in Wert gesetzt und eine globale Arbeitsteilung reproduziert wird.