Wir sind ComPASS!
Wir stellen unsere Forschungsgruppe vor
Commodification in/of places and Spaces
Die ForschungsgruppeComPASS (Commodification in/of Places And SpaceS) beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit Fragestellungen und Themen im Bereich der Humangeographie, insbesondere einer sozial- und kulturwissenschaftlich ausgerichteten Wirtschaftsgeographie.
Wir befassen uns mit der Frage, wie Waren und wirtschaftliche Praktiken entstehen und zirkulieren und wie wirtschaftliche Ströme Menschen und nicht-menschliches sowie Räume kommerzialisiert, (ent-)wertet und (ent-)koppelt werden. Unsere Forschungsschwerpunkte sind Ernährung und Essen, Arbeit (Arbeitsräume), Regionen und regionale Entwicklung sowie europäische Grenzen und Grenzpraktiken/-politik.
Aktuelle Arbeitsschwerpunkte von Mitgliedern des Teams sind:
- Mehr-als-menschliche (Wirtschafts-)Geographien
- Commodity Studies
- Food Geographies und Agro-Food Studies
- Geographien des Konsums
- Geographien der Arbeit
- Regionale Geographien Europas und Europäisierungsprozesse
- Regionalentwicklung und ländliche Regionalforschung
- Politische Ökologie
- Geographische Tourismusforschung
- Branding Geographies
- Qualitative und performative Forschungsmethoden

Unsere Projekte
Fördergeber: OeAD, Kooperation Entwicklungsforschung
Forschungsleitung: Heide Bruckner; in Partnerschaft mit Mitarbeitern der Solomon Islands National
Universität und der Universität von Papua-Neuguinea
Dauer: 2024-2027
MTC Mangroves ist ein partizipatives Forschungsprojekt, das eng mit indigenen pazifischen Gemeinschaften auf den Salomonen und in Papua-Neuguinea zusammenarbeitet. Die Ziele des Projekts sind das bessere Verständnis von- und die Unterstützung der Bewirtschaftung der Mangrovenwälder durch die lokalen Gemeinschaften, um nachhaltige Lebensgrundlagen für Nahrungsmittel und die indigene Souveränität angesichts des Klimawandels zu gewährleisten. Durch die Analyse sowohl der geschlechtsspezifischen als auch der kulturellen Dimensionen von Mangrovenwäldern leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Forschung, die das vorherrschende Rahmenkonzept von Mangroven als lediglich kohlenstoffbindende Ökosysteme aufbricht.
Fördergeber: Elisabeth-List-Fellowship für Geschlechterforschung (Universität Graz)
Forschungsleitung: Ulrich Ermann, Anke Strüver
Forschungsteam: Heide Bruckner, Sarah Wack
Dauer: 2022-2024
Diese Forschungsstudie zielt darauf ab, die Beziehung zwischen (sozialem) Geschlecht und Erfahrung bei Geographen, die an einer österreichischen Hochschule angestellt sind, besser zu verstehen, besonders aus der Perspektive von Postdocs und ProfessorInnen. Obwohl seit Jahrzehnten von offizieller Seite Gleichstellungsmaßnahmen durchgeführt werden, gibt es immer noch viele Geschlechtsbarrieren, die Postdoc-Forscherinnen daran hindern, Dauerstellen im Forschungs- und Lehrbetrieb zu bekommen. Diese qualitative Forschung zielt darauf ab, besser zu verstehen, welche geschlechtsspezifischen Barrieren bestehen bleiben, und identifiziert die Programme, formellen und informellen Netzwerke sowie Unterstützungssysteme, die Geografen, die an österreichischen Universitäten arbeiten, als nützlich erachten, um eine inklusive Arbeitsumgebung zu fördern.
Die Studie wird durch das Elisabeth-List-Fellowship-Programm der Universität Graz gefördert. Sie ist eine Fortsetzung früherer Forschung, die in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Geographieverband durchgeführt wurde.
Forschungsmitarbeiter: Heide Bruckner
Dauer: 2021-2025
Projekt-Homepage: https://falah.unc.nc/en/home
FALAH ist ein multidisziplinäres Forschungsprojekt des „Horizon 2020“-Programms der Europäischen Union, das sich auf die familiäre Landwirtschaft, Ernährung, Lebensweise und Gesundheit der Bevölkerung der Südpazifikinseln Neukaledonien, Fidschi, Salomonen und Vanuatu konzentriert. Im Rahmen dieses Projekts hat Heide Bruckner die geschlechtsspezifischen Erntemethoden von Nahrungsmitteln aus Mangrovenlandschaften auf den Salomonen erforscht und deren Beitrag zur indigenen Ernährungssouveränität untersucht.
Forschungsvernetzung zur Regionalentwicklung in der Steiermark
Förderung: Land Steiermark, Referat Landesplanung und Regionalentwicklung
Fördersumme: 80.000 Euro zzgl. interner Mittel Uni Graz
Dauer: 54 Monate: 08/2020 – 01/2025
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Ulrich Ermann
ProjektmitarbeiterIn / DissertantIn: Mag.a Sabine Hostniker
KooperationspartnerInnen
Land Steiermark, Abteilung Landesplanung und Regionalentwicklung:
DI Harald Grießer, Mag. Martin Nagler, Marc M. Seebacher B.A. M.A.
Projektinhalte
Das Projekt „FoReSt“ („Forschungsvernetzung zur Regionalentwicklung in der Steiermark“) hat den Aufbau bzw. die Intensivierung von Kooperationsbeziehungen zwischen der Universität Graz (Institut für Geographie und Raumforschung und RCE Graz-Styria) und dem Land Steiermark (Abteilung Landes- und Regionalentwicklung) zum Ziel. Es wird angestrebt, Forschung und Praxis im Bereich der Landes- und Regionalentwicklung in der Steiermark enger zu vernetzen und die Basis für gemeinsame Projekte zu stärken. Relevante Themenfelder sind etwa, jeweils auf die Steiermark bezogen:
- Raumstrukturelle Entwicklungen und Stadt-Land-Beziehungen im Rahmen von gesellschaftlichen Makrotrends und Transformationsprozessen (u.a. hinsichtlich Klimawandel, Energie, Mobilität etc.)
- Regionen als Lebenswelten: Regionale Images und Identifikation zwischen Regionalbewusstsein und Regionalchauvinismus
- Regionale Wirtschaftskreisläufe, Regionalität und Regionalisierung (u.a. im Hinblick auf Konsummuster sowie Landwirtschaft und Ernährung)
- Digitalisierung, Innovation und Beschäftigung in den (insbes. ländlichen) Regionen
- Regionale Governance-Prozesse, regionale Kooperation und Partizipation
Zu diesem Zweck wird ein Dissertationsvorhaben gefördert, das thematisch im Schnittfeld zwischen den entsprechenden akademischen Forschungsschwerpunkten und den praxisbezogenen Anwendungsbereichen liegt und exemplarisch eine Fragestellung in einem der genannten Forschungsbereiche bearbeitet. Auf diese Weise soll Behörden und Akteuren der Regionalentwicklung in der Steiermark Grundlagenwissen zur Verfügung gestellt werden und zugleich praktisches Wissen in die universitäre Forschung und Lehre integriert werden. Außerdem werden studentische Abschlussarbeiten (insbes. für Studierende des Masterstudiums „Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung“) ausgeschrieben und gefördert, um eine praxis- und berufsorientierte akademische Ausbildung zu fördern und mit empirischer Forschung die wissenschaftliche Fundierung der Regionalentwicklungspraxis zu unterstützen. Geplant sind zudem regelmäßige Workshops und Arbeitstreffen, um über aktuelle Themen der Landes- und Regionalentwicklung, Forschungslücken, methodische Fragen und Förderprogramme zu diskutieren.
Unsere Publikationen
Gatsinos, N. & Stockdale, C. (forthcoming). Labouring Together: An Assemblage Perspective on Rural Collaborative Workspaces. In: Avdikos V., Schmidt, S., Mariotti, I., Capdevila, I., Lang, T., & Fabinyi, V. (eds) Collaborative Workspaces Beyond the Urban. Palgrave Macmillan.
Hostniker, S. (2025). Region in Beziehung. Eine performativ-empirische Erkundung alltäglicher Identifikationsprozesse mittels Paarinterviews. Geogr. Helv., tba
Gatsinos, N. (2025). Blurring the lines: precarious lives and social reproduction in labour geography. Geografiska Annaler: Series B, Human Geography, 1–20. https://doi.org/10.1080/04353684.2025.2478849
Bruckner, H.K. 2025. “Muddying the grounds of environmental justice in the Pacific mangroves: from recognition to feeling for justice the food-climate nexus”. Geo: Geography and Environment. vol 12, e70012. Online first: https://doi.org/10.1002/geo2.70012
Bruckner, H.K., Bellante, L. 2025. “Practicing intersectional food pedagogies in higher education: an autoethnography of two critical food studies professors”. Food Culture & Society, Special Issue: The racialized, classed and gendered politics of food pedagogies. 1-20. Online first: https://doi.org/10.1080/15528014.2025.2457280
Bruckner, H.K. and Paia, M.T. 2025. Why mangroves and people benefit from feminist food research: insights from Marovo Lagoon, Solomon Islands. SPC Women in Fisheries Bulletin. No. 41, pp. 4-8.
Bruckner, H.K., Wack, S., Ermann, U. and Strüver, A. 2025. Geographie mit Gender-Gaps: Geschlechterungerechtigkeiten im wissenschaftlichen Alltag in Österreich. Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft, 166, 9–39. https://doi.org/10.1553/moegg166-103
Hostniker, S., Seebacher, M.M. and Ermann, U. 2025. Regionen in Resonanz: Regionalentwicklung als performative Praxis. Raumforschung und Raumordnung, 83(3), 205–219. https://doi.org/10.14512/rur.3087
Hostniker, S. and Meyer, F. 2024. Blinded by the lights. Improvisational theater as a method for researching regional identities. Forum Qualitative Sozialforschung /Forum: Qualitative Social Research, 25(3), Art. 7, https://doi.org/10.17169/fqs-25.2.4223
Bruckner, H.K. and Paia, M.T. 2024. From mangroves to womangroves to feminist foodscapes: (en)gendering research on indigenous food livelihoods in the Solomon Islands. Agriculture and Human Values. https://doi.org/10.1007/s10460-024-10634-8
Bruckner, H.K. 2023. Digesting ourselves and others through a critical pedagogy of food and race. Journal of Geography in Higher Education. doi.org/10.1080/03098265.2023.2255547
Colombino, A. and Bruckner, H.K. 2023. Methods in Human-Animal Studies: Engaging with Animals through the Social Sciences. London and New York: Routledge.
Gatsinos, N. and Höfner, M. 2023. Exhausting coworking: on the implications of reproductive work for coworkers’ subjectivities. In: J. Merkel, D. Pettas and V. Avdikos (eds.). Coworking Spaces. Alternative Topologies and Transformative Potentials. Cham: Springer, 125–137. https://doi.org/10.1007/978-3-031-42268-3_9
Höfner, M. and Gatsinos, N. 2023. Unfinished sympathy: on the limitations of sharing as a work practice in community-led coworking. Cogent Social Sciences, 9(2), 2245236. https://doi.org/10.1080/23311886.2023.2245236
Ermann, U., Höfner, M., Hostniker, S., Preininger, E.M. and Simić, D. 2022. Die Region. Eine Begriffserkundung. Bielefeld: transcript Verlag. https://doi.org/10.1515/9783839460108
- "Mit Feminismus die Mangrovenwalder in der Sudsee retten". Die Presse. 26.06.2024. https://www.diepresse.com/18588834/mit-feminismus-die-mangrovenwaelder-in-der-suedsee-retten.
- "Gut essen: ein inklusiver Blick auf nachhaltige Ernahrung". Uni Graz. 3.10.2024. https://www.uni-graz.at/de/neuigkeiten/gut-essen-ein-inklusiver-blick-auf-nachhaltige-ernaehrung/
- Alice Senarclens de Grancy / Preininger, Ernst Michael: Im Märzen der Bauer den Laptop anwirft. In: Die Presse. 12.03.2022
- „Regionalität als großes Täuschungsmanöver“. Die Presse. Erschienen am 5.2.2022